11. Juli 2014

Maries Abiball

Der Grund, weshalb ich genau zu diesem Wochenende nach Hause geflogen bin, war der Abiball von Marie.

Die ganze Gang


Wir fünf

9. Juli 2014

China von hinten und vorne beleuchtet

Zum Abschluss möchte ich ein paar Worte über meine Erfahrungen in China verlieren: Die schönen Seiten, die unangenehmen und alles, was mir noch einfällt.
The Good:
  • Essen. Essen in Peking ist abwechslungsreich, nicht nur die chinesische Küche, sondern auch international: Gute Burger, Japaner, Thai, Koreaner und besonders die Japaner! Und all das zu unschlagbar günstigen Preisen.
  • Kultur und Geschichte: Ich bin kein Experte, aber das, was ich gesehen habe, fand ich faszinierend. Shanghai & Pingyao, die Große Mauer, Terrakottaarmee,
  • Öffentlicher Verkehr: Züge und U-Bahnen sind zuverlässig und günstig.
  • Shoppen: Wenn man weiß wo und wie, dann kann shoppen sehr ergiebig sein. Das erklärt vielleicht auch mein Übergepäck...

The Bad:

  • Heimliche Fotografen: Anfangs war es vielleicht noch ganz lustig, aber gegen Ende ging es mir schon sehr auf die nerven, wenn chinesische Touristen mich baten, Bilder mit mir zu machen. Oder wenn sie so taten, irgendwas in meiner Nähe zu fotografieren, aber ich genau gesehen habe, dass ich ihr Motiv war. Ich bin doch nicht blöd. Europäer machen doch auch keine Bilder von Asiaten, wenn die bei uns über die Straße laufen...
  • Magen-Darm: Kein weiteres Kommentar nötig.
  • Smog und Umweltverschmutzung: Wenn etwas mein Leben so negativ beinflusst hat, dann war es definitiv die Luftverschmutzung
  • Shoppen: Ja, und shoppen kann auch furchtbar anstrengend sein. Wenn die Verkäufer dich konstant belabern: Ein solches Gespräch läuft meistens so ab: „Hello Lady/ Miss, wanna buy (watch, handbag, shoes)? Very pretty! Good quality! Cheap!“ Danach muss man noch eine halbe Ewigkeit handeln. Am Ende habe ich immer das Gefühl, dass ich als Ausländer einen gewissen Bonus daraufzahlen muss.

Good to be back!

7. Juli 2014

21 - Goodbye China!

Montag habe ich angefangen zu packen und Dienstag war ich zum größten Teil fertig. Mittwoch habe ich mein Abschiedsgeschenk eingelöst, eine chinesische Massage. Ich glaube, das war meine allererste professionelle Massage. Und ich würde das immer wieder machen. Bei einer chinesischen Massage zieht man sich einen lockeren Schlafanzug an, indem man dann auch massiert wird.
Donnerstag gab es einen kleinen Abschiedsabend in der Great Leap Brewery mit Bier und Burgern.
Und Freitag ging es zurück nach Deutschland.

Eine letzte Fahrt mit dem Tuk Tuk durch Peking. Es war so heiß, dass ich die 20 Minuten nicht mehr zu Fuß laufen wollte.

Mit Übergepäck (40kg inkl. Handgepäck) und ohne einen Pfennig draufzuzahlen bin ich meinen Flug nach Kopenhagen angetreten. Rechtzeitig um 18 Uhr sind wir in Dänemark gelandet und um 18.25, kurz nach dem deutschen Tor habe ich einen Bildschirm im Terminal gefunden, auf dem das Spiel lief.
Der letzte Flug von Kopenhagen nach Hamburg war kurz aber unglaublich schön. Mitten im Sonnenuntergang bin ich ich Hamburg gelandet.

Kurz über den Wolken


Sonnenuntergang über der Elbe. Wahnsinnsausblick

3. Juli 2014

Mein chinesischer Name 韩若琳

Meine chinesischen Kollegen haben mir am Anfang meiner Zeit einen chinesischen Namen gegeben: Han Ruolin (韩若琳)
Chinesische Namen beginnen immer mit dem Nachnamen, in meinem Fall Han. Han ist ein sehr verbreiteter Nachnahme in China. Die größte Bevölkerungsgruppe in China sind die Han-Chinesen. Praktischerweise ist mein Nachname Hannemann, das kan man also perfekt abkürzen.
Mein Vorname auf Chinesisch ist Roulin (zwei Schriftzeichen: 若琳). Caroline. Get it? Lin bedeutet "schöner Edelstein", Ruo bedeutet "falls". So würtlich sollte man das allerdings nicht nehmen.
Für den Namen habe ich nur Komplimente bekommen. Jedes Mal, wenn ich mit chinesischen Partnern Visitenkarten ausgetauscht habe, dann wurde mir gesagt, wie schön mein Name wäre. Damit kann ich mich nur bei meinen Kolleginnen bedanken!

Meine Visitenkarte, auf der anderen Seite auf Englisch

1. Juli 2014

20 - Shanghai

Am Wochenende, welches gleichzeitig mein letztes in China gewesen ist, war ich in Shanghai, ein kurzer Trip zum Ende als Abschluss meiner fünf Monate in China. Freitag habe ich den letzten Zug von Peking genommen, 5.5 Stunden für 1200 Kilometer, die Schnellzüge sind schon sehr praktisch. Samstag war ein perfekter Tag. Shanghai ist eine ehemalige französische Kolonie, also habe ich den Tag mit einem klassisch französischen Frühstück begonnen, einem leckeren Pain au Chocolat. Nach einem deutschen Frühstück würde ich immer ein französisches Frühstück wählen.
Danach bin ich stundenlang durch die Konzession gelaufen. Der Teil der Stadt hat mir am besten gefallen. Die alten Gebäude aus der Kolonialzeit mit einem asiatische Touch sind ein angenehmer Kontrast zu Peking.

Wer hätte gedacht, dass es solche Ecken in einer Metropole wie Shanghai gibt?


Nach einer kurzen Pause im Hotel bin ich wieder zurück in die Stadt (und es dauert nur halb so lang, von A nach B zu kommen, als in Peking, so gut, 20 Minuten statt 45). Diesmal ging es nach Pudong, dem Finanzzentrum Shanghais, wo all die Wolkenkratzer stehen. Nach einem leckeren Abendessen bin ich hoch auf die Aussichtsplattform des Shanghai World Financial Centre gefahren. Die Aussicht bei Nacht war beeindruckend, besonders auf den Oriental Pearl Tower.


Sonntag hatte ich nur noch zwei Ziele, den Bund und den ??? Garten. Und der Tag war etwas enttäuschend. Es war warm und humid, also kein Wetter für mich. Am Bund wurde ich zudem von zig Chinesen belästigt, die ein Bild mit einem blonden Mädchen machen wollten. Irgendwann bin ich geflüchtet, ich bin doch kein Zootier. Vor dem ???? Garten waren so viele Menschen und die Schlange war so lang, dass ich frühzeitig abgehauen bin.

Die Skyline von Pudong, gesehen von der anderen Seite des Flusses


Moi vor der Skyline


Der Bund


Der Temple of God

Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich mein Praktikum in Shanghai gemacht und nicht in Peking. Die Atmosphäre in der Stadt war viel angenehmer, die Leute freundlicher und das Leben schöner als in Peking. Shanghai ist schön zum Erkunden, nicht, um Sehenswürdigkeiten abzuklappern.
Nach dieser Liebeshymne auf Shanghai freue ich mich umso mehr, in weniger als einer Woche in Deutschland zu sein. See you soon, Deutschland!

26. Juni 2014

Best of China

Heute ist mir nach einer Komödie, enjoy:


Gefunden auf 9GAG

23. Juni 2014

19 - Fussball und Fotball

Diese Woche hat sehr gut angfangen. Zusammen mit einem Haufen GIZ Kollegen habe ich den glorreichen Sieg der deutschen Nationalmannschaft gesehen. Wir sind nach Arbeit zu einem deutschen Lokal geangen, haben deutschee Essen verdrückt und Radler getrunken.
Gutes Spiel + Gutes Essen + Gute Begleitung = Guter Abend
Dank der Zeitverschiebung fing das Spiel erst um Mitternacht an. Glücklicherweise hatte Petrus ein Erbarmen und das heftigste Gewitter seit Ewigkeiten ist erst losgebrochen, als ich schon in meinem Bett lag.









Das Wochenende war auch gut, Freitag waren wir zum Abschied von zwei Kollegen erst Japanisch essen und dann Karaoke singen. Das werde ich vermissen. Verrückt ist, dass das die letzte Abschiedsveranstaltung vor meiner war. Ich bin die nächste, die Peking verlassen wird. In 2 Wochen bin ich schon längst wieder in Deutschland.
Samstag war unser letztes Footballspiel, das Finale. Leider haben wir um einen Touchdown verloren. Es hat riesig viel Spaß gemacht, Flag Football zu spielen. Die Leute waren nett und Sport bringt mir allgmein Spaß. Gute Kombination also. Im Anschluss fand die Awards Ceremony statt, unser Team wurde als besten und gleichzeitig schlechtestes Dringing Team ausgezeichnet. Das Fußballspiel zwischen Deutschland und Ghana habe ich dann von meinem Bett verfolgt. Den Wecker hatte ich mir auf kurz vor drei gestellt. Mitte der zweiten Halbzeit hatte ich das fast bereut, mitten in der Nacht nochmal aufzustehen. Glücklicherweise ging alles nochmal halbwegs gut aus.

Allgemein regnet es in den letzten Tagen und Wochen häufig, so etwas jeden zweiten Tag. Das hat zur Folge, dass die Luftfeuchtigkeit relativ hoch ist und die Luftqualität ziemlich gut, da der Regen die Verschmutzung herauswäscht. Leider ist dadurch unser Handballtraining in den letzten Wochen ausgefallen, da wir normalerweise draußen trainieren. Gleichzeitig ist es durchgängig warm. Tagsüber kann das teilweise zu warm sein, aber wenn man Abends um 22 Uhr auf die Straße geht und keine Jacke braucht, ist das schon ziemlich nett.

20. Juni 2014

Die chinesische Sprache und ich

...werden wohl keine besten Freunde mehr.

Als ich in China angekommen bin, habe ich ja Sprachunterricht genommen: 1-2 mal die Woche Privatstunden mit Pearl, einer sehr netten Chinesin. Wir haben uns meist vor oder nach meiner Arbeit im Büro getroffen.
Meine Erwartungen waren nicht sonderlich hoch: Ich wollte einigermaßen durch den Alltag kommen, ohne mich andauernd mit Händen und Füßen verständigen zu müssen. Daher haben wir auch keine Schriftzeichen gelernt sondern nur Pinyin. In Pinyin werden die chinesischen Schriftzeichen in unsere romanische Schrift umgewandelt, im Grunde genommen ist es eine Art Lautschrift.
Spulen wir zum heutigen Zeitpunkt: Ich nehme natürlich keinen Unterricht mehr, ich habe nach ca. zwei Monaten einfach nicht mehr die Motivation gehabt, 1. meine Hausaufgaben zu machen und 2. zum Unterricht zu gehen. Um die Sprache halbwegs vernünftig zu lernen, muss man extrem viel Zeit haben, besonders, wenn man die Schriftzeichen auch noch lernen möchte (3000 braucht man für das tägliche Leben mindestens). Hinzu kommt, dass die Aussprache kompliziert ist: Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten, einen Vokal auszusprechen (4 Laute)
Und was kann ich jetzt?
Mein Chef nennt es sehr charmant Taxi-Chinesisch. Ich kann mich in den meisten Situationen schon irgendwie mit Lauten verständigen, hauptsächlich im Taxi, im Restaurant und in Geschäften. Mit den paar Wörtern, die ich kann, komme ich schon sehr weit. Und wenn nicht, wird mit dem Finger gezeigt.
Was mich allerdings ziemlich frustriert, ist, dass man sich überhaupt nicht mit Chinesen unterhalten kann, die kein Englisch können. Die einzigen Konversationen finden dann statt, wenn mein Gegenüber Deutsch oder Englisch spricht. Für mich lerne ich daraus, egal wie spannend ein Land ist, so richtig wohl fühlen werde ich mich nur, wenn ich in dem Land die Sprache halbwegs gut spreche. In Frankreich habe ich da wesentlich geringe Probleme, mein Französisch ist recht passabel.

17. Juni 2014

18 - Shoppen und Flag Football


In dieser Woche war nichts los. Am Wochenende war ich shoppen im Beijing Zoo, einer Untergrund Mall. Möglicherweise habe ich es dort etwas übertrieben und muss einen extra Koffer zurück nach Deutschland nehmen, mal sehen. Ich habe ein bisschen Angst davor, zu packen und ebsonders, den Koffer danach zu wiegen. Zum Glück habe ich nciht mehr viel Zeit, um noch mehr einkaufen zu gehen. Einzig ein Einkauf bei Taobao, dem chinesischen Amazon, steht noch an, um ein paar Sandalen zu kaufen. Wish me luck!

Tja, erinnert ihr euch noch an letzte Woche? Da haben wir unser erstes Footballspiel gewonnen. Und diese Woche? Nochmal! Damit stehen wir im Finale nächste Woche! TBC!

13. Juni 2014

Yunnan - Kunming & Steinwald

Kommen wir zum letzten Teil der Yunnan Reise, Kunming und der Steinwald Shilin. Ich bin auch nur ein Monat im Vollzug und gebe da dem chinesischen Internet alle Schuld, siehe die Situation zum Tiananmen Massaker. Bis die Bilder hochgeladen sind, kann gut ein halber Tag verstrichen sein.
In Kunming sind wir mit dem Nachtzug angekommen, Softsleeper um genau zu sein, die Luxusklasse der chinesischen Schlafwagen. Nachdem wir unser Gepäck in unserem Hotel abgegeben habe, ging es sofort weiter zum Steinwald Shilin.
Und der Steinwald war wahrlich beeindruckend! Zu Beginn am Eingang des Parks war es noch relativ voll, gerade dort, wo die Kalksteinsäulen mit chinesischen Zeichen angemalt sind. Als wir jedoch etwas weiter ins Innere des Steinwalds gegangen sind, war es herrlich ruhig. Zwischen den Steinen und Bäumen war es außerdem angenehm kühl.

Am Anfang des Parks: Die bemalten Säulen


Der Blick von oben auf den Steinwald ist beeindruckend


Dieser Aussichtspunkt war etwas weiter von den Touristenmassen entfernt und schön ruhig


Erkannt? Ein Elefant!


Kleine Seen weiter im Inneren des Parks


Erstaunliche Formationen haben sich mit der Zeit ergeben

Zurück in Kunming haben wir abends die Über-die-Brücke-Nudeln gegessen, eine Nudelsuppe, für die Kunming berühmt sein soll. War ganz lecker! Am nächsten Tag ging unser Flugzeug zurück nach Peking, also haben wir nicht mehr viel unternommen. Kunming hat touristisch nicht viel zu bieten. Allerdings hat mir die Atmosphäre in der Stadt gefallen, alles war grün und die Leute waren viel entspannter als in Peking.

Auf dem Blumen- und Vogelmarkt: Ein Ort mit Krimskrams und der Möglichkeit, die verschiedensten Haustiere zu erwerben.

10. Juni 2014

17 - Sommer in Peking

Habe ich schon erwähnt, dass der Sommer hier in Peking voll eingeschlagen hat? Ja? Das wird auch nicht mehr besser. Zeitweise hatten wir in den letzten Tagen und Wochen mehr als 40 Grad. Das war echt nicht mehr angenehm.
Ansonsten war die Woche relativ unspektakulär. Neben der Arbeit habe ich wieder Sport gemacht, Handball und Flag Football. Samstag war im Grunde genommen ein perfekter Tag: Kein Smog, nur knapp unter 30 Grad und beim Football haben wir gewonnen. Ehm, das erste Mal. Gleichzeitig habe ich meinen ersten Touchdown hingelegt und auch sonst ganz passabel gespielt. Nach dem Football ging es zum Pub zum Bier trinken und Burger essen. Und danach sind wir feiern gewesen. Ein guter Tag.
Sonntag war dafür nicht so gut. Ich musste noch meine Miete zahlen, wofür ich mit einem Batzen Bargeld nach Wudaokou gefahren. Das ist die Studentenstadt in Peking, wo die besten Unis Chinas sich tummeln. Dort sind viele Ausländer und natürlich auch Studenten. Die Atmosphäre war definitiv entspannter als in meinem Teil der Stadt.
Mein Mitbewohner ist dann noch nach Hause geflogen und ich habe jetzt eine neue Mitbewohnerin, Anastasia, Russin und Rechtsanwältin. Mit ihr werde ich die restliche Zeit in der Wohnung verbringen, genauer gesagt: Mein letzter Monat in Peking ist angebrochen! Und um ehrlich zu sein, freue ich mich schon, bald wieder in Deutschland zu sein.

7. Juni 2014

Yunnan - Tigersprungschlucht

Auf diesen Teil der Reise hatte ich mich am meisten gefreut. Und die Tigersprungschlucht hat nicht enttäuscht!
Los ging es Donnerstagmorgen von unserem Hostel, indem wir die Bustickets gekauft haben. Nach 2,5 Stunden Busfahrt kamen wir am Anfangspunkt der Wanderung an. Schnell Schuhe zugeschnürt, Wanderklamotten angezogen, Rucksack aufgeschnallt und los ging es.Zunächst ging es noch durch relativ bewohntes Gebiet, Feldern und neugierig schauenden Anwohnern. Am Anfang war der Anstieg relativ flach, das hat sich allerdings schnell geändert.

Ein letztes Bild vor dem Aufstieg


Die Landschaft im Rücken


Landwirtschaft in Yunnan

Nach dem Mittagessen haben wir ziemlich schnell die 28 Bends erreicht. Dort schlängelt sich der Pfad um 28 Biegungen besonders steil die Schlucht hinauf. Dieser Teil hatte es ganz schön in sich, aber gleichzeitig war es auch der schönste Teil, weil hier kaum Dörfer oder andere Menschen unterwegs waren.

Die Maultiere (und besonders ihre Besitzer) warten immer darauf, dass man aufgibt und für sie dafür bezahlt, die Schlucht zu erklimmen.


Panorama in der Tigersprungschlucht


Ein wenig kann man sehen, das die Sicht nicht komplett klar ist. Auch hier versaut uns der Smog die Aussicht.


Julian an der Aussichtsstelle


Hinter mir geht es steil runter. Sehr steil.

Gegen halb sechs haben wir dann die Herberge erreicht, das Halfway Guesthouse. Dort haben wir erstmal den Schweiß abgeduscht und dann mit unseren Mitwanderern eine Mahlzeit zu uns genommen. Die meisten, die mit uns im Bus saßen, haben wir auf der Strecke immer wieder getroffen, bzw. sind streckenweise mit ihnen zusammen gelaufen. So haben wir z.B. ein Schweizer Pärchen getroffen, dass mehr als ein halbes Jahr durch Asien zusammen reist.

Im Innenhof der Herberge. Die Aussicht war das Beste!

Am nächsten Morgen ging es früh wieder los, um den letzten Teil der Wanderung entspannt bewältigen zu können.

Fertig für den zweiten Tag


Auf dem Weg nach unten

Unten am Jantse

5. Juni 2014

16 - Pingyao & Xi'an

An diesem Wochenende gab es wieder einen Feiertag, das Drachenbootfestival. Der Montag war dadurch frei und ich hatte beschlossen, die Zeit zu nutzen, um China zu erkunden. Ganz oben auf meiner Liste stand die Terrakotta Armee bei Xi’an. Und laut meiner Kollegen lohnte sich ein Trip auch nach Pingyao. Gesagt, getan. Zugtickets gebucht und los ging es.

Am Freitag hatte ich extra nochmal überprüft, von wo der Zug in Peking losfährt, schließlich gibt es in Peking mehrere große Bahnhöfe, den Bahnhof Beijing, den Südbahnhof, der Westbahnhof sowie der kleinste im Bunde, der Nordbahnhof. Meine zuverlässige Internetrecherche hatte ergeben, dass ich zum Westbahnhof sollte, der am anderen Ende der Stadt liegt. Nach ca. 50 Minuten U-Bahn-Fahrt komme ich am Bahnhof an und will die übliche Sicherheitskontrolle passieren. Die gute Kontrolleurin guckt sich das Ticket an und erklärt mir irgendetwas auf Chinesisch, das ich natürlich nicht verstehe. So nach 20 Sekunden dämmert es mir, dass ich hier wohl nicht richtig bin. Großartig. Und jetzt? Verzweifelt versuche ich herauszufinden, wo ich eigentlich hin muss. Ein Rollerfahrer mir die Verzweiflung wohl angesehen und bietet mir an, mich für 100 Yuan zum Beijing Bahnhof zu bringen. Kurz überlegt, aber was hatte ich für eine Wahl? Mein Zug fährt in einer Stunde und bis ich wieder in der U-Bahn oder im Taxi sitze, kann es noch Ewigkeiten dauern, also Rucksack und Handtasche festgezurrt und los ging es durch den Feierabendverkehr von Peking. 20 Minuten (und unzählige Ausweichmanöver) später kommen wir am richtigen Bahnhof an. An den Sicherheitskontrollen drängele ich mich vor und eile zu meinem Zug. Natürlich hatten die schon angefangen, die Passagiere in den Zug zu lassen. 15 Minuten vor Abfahrt saß ich schließlich im Zug und es konnte losgehen. Puh.

Die Zugreise selber war dann auch nicht ganz ohne. Da zum Feiertag viele Menschen verreisen, sind die Tickets im Voraus schon weit im Voraus ausgebucht. Und zu meinem Pech (bzw. Glück) gab es nur noch einen Hard Seater im Nachtzug nach Pingyao. 12 Stunden über Nacht im Sitzen. Ich hatte glücklicherweise einen Fensterplatz und kam gut vorbereitet in den Zug mit Buch, Nackenrolle ausreichend Verpflegung. Neben mir saß eine super nette Chinesin, mit der ich mich viel unterhalten habe. Nur schlafen konnte ich bei bestem Willen nicht viel, da der Zug jede Stunde mindestens einmal angehalten hat. Um 6 Uhr morgens bin ich schließlich in Pingyao angekommen und war komplett übermüdet und schlecht gelaunt von der Reise. Also habe ich mir für drei Stunden ein Hotelzimmer genommen, um noch ein wenig zu schlafen und vor allem zu duschen. Beste Entscheidung ever.

Frisch geduscht und ausgeruht ging es dann los, die Stadt zu erkunden. Pingyao hat eine gut erhaltene und nicht über-renovierte Altstadt, die komplett mit einer Stadtmauer eingefasst ist. Die Altstadt selber ist ziemlich überschaubar. Und das hat mir echt gut gefallen. Alles konnte zu Fuß gut erreicht werden. Hier ein paar Eindrücke aus der Stadt:

Früh morgens um sechs war noch nichts los in der Stadt


Irgendein Tempel in Pingyao


Der Stadtturm von Pingyao


Ich mit Blick auf die Altstadt


Die Stadtmauer von Pingyao: 6,4 km lang


Die Mauer bin ich am Nachmittag entspannt entlanggelaufen, einmal rundherum

Am Abend ging es dann weiter nach Xi’an, diesmal zum Glück im Liegewagen (Hard Sleeper). In Xi’an angekommen bin ich erst einmal ins Hostel gefahren, um mein Gepäck abzuladen, zu duschen und dann zur Terrakotta Armee zu fahren. Die Tour wurde vom Hostel organisiert und wir waren glücklicherweise nur 15 Leute, eine überschaubare Truppe. Mit dem Bus ging es 1,5 Stunden aus der Stadt raus mit unserem Guide. Erstaunlicherweise hielten sich die Massen an Menschen echt in Grenzen, sehr zu meiner Freude.
Zum Hintergrund: Die Terrakotta Armee wurde zufällig von einem Bauern gefunden, der einen Brunnen buddeln wollte und dabei auf eine unterirdische Höhle mit den Soldaten gestoßen ist. Viele der Soldaten sind noch gar nicht ausgegraben und es wird bestimmt auch noch ein paar Jährchen dauern, bis das soweit ist.

Die Ansicht von oben der 1. Grube, in der insgesamt um die 2000 Krieger ausgestellt sind. Das Gebäude sieht aus wie ein riesiger Flugzeughanger


Etwas näher an die Krieger gezoomt


Hier wird ständig weiter ausgegraben, allerdings nur, wenn die Touristen weg sind


Ich in der 1. Grube


In der 2. Grube ist nicht annähernd so viel ausgegraben. Viele liegen noch komplett begraben


Das coole an dieser Grube war, dass hier mehrere Terrakottakrieger hinter Glas ausgestellt waren, die man sich aus der Nähe angucken konnte


Und speziell dieser Krieger hatte noch Reste von der Bemahlung an sich

Zum Schluss sind wir noch am Mausoleum von Qin Shihuangdi vorbeigefahren. Mehr als ein Hügel haben wir allerdings nicht zu sehen bekommen, da man das Mausoleum bisher noch nicht ausgegraben hat. Den Legenden nach sollen sich darin früher Flüsse von Quecksilber ergossen haben. Messungen haben dies bestätigt, die Werte sind um das hundertfache erhöht. Bis man keine sichere Technik gefunden hat, um das Grab zu öffnen, wird es auch nicht geöffnet.

Der sagenhafte Hügel

Am nächsten Tag habe ich richtig schön ausgeschlafen (in einem nicht bewegten Bett) und habe mich dann aufgemacht, Xi’an zu erkunden. Die Stadt hat mir nicht so gut gefallen, es war schon ziemlich hässlich und es war mir etwas zu arm zum Sightseeing. Interessant war allerdings das muslimische Viertel mit den vielen kleinen Straßen sowie Ess- und Verkaufsständen.