20. Juni 2014

Die chinesische Sprache und ich

...werden wohl keine besten Freunde mehr.

Als ich in China angekommen bin, habe ich ja Sprachunterricht genommen: 1-2 mal die Woche Privatstunden mit Pearl, einer sehr netten Chinesin. Wir haben uns meist vor oder nach meiner Arbeit im Büro getroffen.
Meine Erwartungen waren nicht sonderlich hoch: Ich wollte einigermaßen durch den Alltag kommen, ohne mich andauernd mit Händen und Füßen verständigen zu müssen. Daher haben wir auch keine Schriftzeichen gelernt sondern nur Pinyin. In Pinyin werden die chinesischen Schriftzeichen in unsere romanische Schrift umgewandelt, im Grunde genommen ist es eine Art Lautschrift.
Spulen wir zum heutigen Zeitpunkt: Ich nehme natürlich keinen Unterricht mehr, ich habe nach ca. zwei Monaten einfach nicht mehr die Motivation gehabt, 1. meine Hausaufgaben zu machen und 2. zum Unterricht zu gehen. Um die Sprache halbwegs vernünftig zu lernen, muss man extrem viel Zeit haben, besonders, wenn man die Schriftzeichen auch noch lernen möchte (3000 braucht man für das tägliche Leben mindestens). Hinzu kommt, dass die Aussprache kompliziert ist: Es gibt vier verschiedene Möglichkeiten, einen Vokal auszusprechen (4 Laute)
Und was kann ich jetzt?
Mein Chef nennt es sehr charmant Taxi-Chinesisch. Ich kann mich in den meisten Situationen schon irgendwie mit Lauten verständigen, hauptsächlich im Taxi, im Restaurant und in Geschäften. Mit den paar Wörtern, die ich kann, komme ich schon sehr weit. Und wenn nicht, wird mit dem Finger gezeigt.
Was mich allerdings ziemlich frustriert, ist, dass man sich überhaupt nicht mit Chinesen unterhalten kann, die kein Englisch können. Die einzigen Konversationen finden dann statt, wenn mein Gegenüber Deutsch oder Englisch spricht. Für mich lerne ich daraus, egal wie spannend ein Land ist, so richtig wohl fühlen werde ich mich nur, wenn ich in dem Land die Sprache halbwegs gut spreche. In Frankreich habe ich da wesentlich geringe Probleme, mein Französisch ist recht passabel.

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